Vom 5. bis zum 10. Mai fand in Auschwitz ein
Internationales Jugendtreffen statt: Der „Zug der 1000“. Den größten Teil der
Jugendlichen stellten 700 SchülerInnen aus Belgien, aber auch aus Portugal, den
Niederlanden, Luxemburg, Italien und Deutschland. Organisiert wurde diese
Gedenkveranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des belgischen Königs
stand, von der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und in Deutschland von dessen
Sektion, der VVN-BdA. Hier der Erlebnisbericht zweier Jugendliche aus
Kaiserslautern, die auch dabei sein durften:
In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai stiegen wir in
Frankfurt am Main in den Zug ein, der schon voller belgischer SchülerInnen war.
Auf uns wartete eine 22-stündige Fahrt nach Krakau, die uns viel Zeit des
Kennenlernens, Kontakte Knüpfens und Vorbereitens ließ. Als wir am nächsten
Abend in Krakau ankamen, hatten viele von uns neue Freundschaften geschlossen
und fielen im Hotel müde, aber voller Erwartungen ins Bett. Am nächsten Tag
begann unser Programm mit dem Besuchen des ehemaligen Konzentrationslagers
Auschwitz I. Auf einer Führung durch das heutige Museumsgelände bekamen wir das
erste Mal den Umfang der unglaublichen und unbeschreiblichen Verbrechen des
deutschen Faschismus vor Augen geführt.
Am folgenden Tag wohnten wir, nach einer weiteren Führung
durch das größere Lager Auschwitz II (Birkenau), dort einer Zeremonie
anlässlich des Tages der Befreiung bei, der auch der Ministerpräsident
Belgiens, Elio di Rupo, und der
Präsident des FIR, Vilmos Hanti
beiwohnten. Sehr bewegend war auch ein abendliches „Theaterstück“, welches
vielleicht eindringlicher als alles andere den Massenmord in Auschwitz
darstellte. Aber es gab auch weniger traurige Programmpunkte: So konnten wir
uns die sehr schöne Stadt Krakau ansehen, ein Konzert mit jüdischer
Klezmer-Musik anhören und einen Abend in einer Krakauer Disko verbringen.
Alles in allem war der Zug der 1000 eine sehr bewegende
Fahrt, die uns alle ein Stück reicher Gemacht hat und die wir so schnell nicht
vergessen werden.
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